St. Boniface 11FREUNDE

VfB Stuttgart
Als Tabellenführer war der VfB Stuttgart Freitagabend nach Leipzig gefahren. Ungewohnte Voraussetzungen für die Schwaben also, die sich in den vergangenen Jahren doch eher im unteren Tabellendrittel wiedergefunden haben. Fünf Tore gegen Bochum hatten sie dorthin befördert. Dieses Wochenende gab es die Retour: Ebenfalls fünf Treffer schenkten ihnen die Leipziger ein. Macht: Fünf vorne wie fünf hinten. Damit wäre dann auch endlich mal geklärt, wofür das „V“ in VfB steht: Vünf!
Jonas Hofmann
Sieben Jahre spielte Jonas Hofmann in Gladbach. Als er Wind davon bekam, dass Trainer Gerardo Seoane eine Mannschaft um seine Person herumbasteln möchte, ergriff Hofmann schnell die Flucht. Und wurde kurz darauf am Autobahnkreuz Leverkusen schon wieder aufgespürt. Dass er nun direkt mit seinem neuen Arbeitgeber bei den alten Kameraden in Gladbach vorbeischauen musste, ist wohl der ironischen Ader des Schicksals geschuldet. Trotz seines abrupten Entkommens, verabschiedeten ihn die Gladbacher Verantwortlichen um Roland Virkus und Rainer Bonhof vor dem Spiel am Samstag offiziell. Wie so üblich übergaben sie ihrem Ex-Spieler zum Dank eine Fotocollage. Die sah mal wieder aus, als würde sie schief an der WC-Innentür einer Herren-WG hängen. Drauf zu sehen sind die besten Fotos vom Flunkyballturnier in der Ersti-Woche, der Trip nach Zandvoort und zwei, drei Evergreens aus dem Meme-Generator. In der Mitte steht: „Danke für alles, du Granate!“
Victor Boniface
Und falls irgendein Gladbacher vergessen hatte, was für eine Granate Jonas Hofmann tatsächlich ist, dürfte er sich in den anschließenden 81 Minuten zurückerinnert haben. Getoppt wurde die Leistung des Rechtsaußen in der Offensive höchstens noch von Victor Boniface. Bayers neuer Stürmer traf doppelt und entwickelt sich mehr und mehr zum vereinsübergreifenden Liebling der Liga. Bundesweit schließen sich bereits römisch-katholische Gemeinden des St. Bonifacius zusammen. Geheiligt werde dein Name. Wie auch immer man ihn ausspricht.
Granit Xhaka
Seit Grafite wurde nicht mehr derart leidenschaftlich über die korrekte Aussprache eines Namens diskutiert wie bei Victor Boniface. Diese Diskussionen musste Granit Xhaka in Deutschland zum Glück schon vor zehn Jahren über sich ergehen lassen. Schacka? Tschaka? Xschaaka? Eindrucksvoll hat der Schweizer sich in diesem Jahr zurückgemeldet, kam mit dem Rüpel-Image an, das er in Europas härtester Liga noch einmal untermauert hatte und chippt seither gefühlvoller denn je Ball um Ball hinter die Abwehrkette. Dabei mimt Xhaka ebenjene Holding Six, die Thomas Tuchel nur zu gerne beim FC Bayern aufbieten möchte.
Tranquillo Barnetta
Über die Meisterschaft spricht in Leverkusen natürlich trotzdem noch niemand. Auch wenn sich unter dem Bayer-Kreuz gerade eine Mannschaft zusammengefunden hat, wie es sie zu Zeiten von Dimitar Berbatov und Lucio wahrscheinlich zuletzt gab. Trainer Xabi Alonso aber bemühte nach dem berauschenden Spiel in Gladbach das schöne spanische Wort „Tranquil“. Und das genügt ja schon, um Gedanken umzulenken, die sich zuvor um Placente, Zé Roberto und Klaus Toppmöller drehten. In Richtung Karim Haggui und Tranquillo Barnetta.
Jonas Wind
Bayer hier, Bayer da. Und wer spricht über unser zweites Wirtschafts-Flaggschiff? Denn auch VW weiß bislang fußballerisch zu überzeugen. Mit 2:1 gewannen die Wolfsburger in Köln. Dabei traf erneut Stürmer Jonas Wind. Was Coach Niko Kovac umgehend dazu verleitete, Wind den besten Stürmer der Liga zu nennen. Und natürlich die Frage aufwirft, welches Handicap Harry Kane eigentlich vorzuweisen hat, ob Victor Boniface die nächste Partie mit einem Königsgambit eröffnen wird oder Sebastien Hallers Stärken eher beim Quadratischen oder beim Stern-Halma liegen.
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