Juwelen, Adler, Hitler-Gru - Angeberwissen ber Lazio Rom 11FREUNDE

Publish date: 2024-12-17

1.
Als Società Podi­stica Lazio am 9. Januar 1900 gegründet, ori­en­tierte sich der Verein Lazio Rom an den sport­li­chen Vor­bil­dern aus Grie­chen­land. Die Ver­eins­farben blau und weiß, sind ebenso ein Tribut an die Erfinder der olym­pi­schen Spiele, wie der Adler, der Lazios Wappen grimmig bewacht. Grün­dungs­mit­glied Luigi Bigi­a­relli ent­schied sich für den König der Lüfte, weil dieser auch im Emblem der grie­chi­schen Gott­heit Zeus auf­taucht. Recht simpel lassen sich daher auch die drei Spitz­namen von Lazio Rom erklären: e Aquile (die Adler), Aqui­lotti (die Jung-Adler) und bian­co­ce­lesti (die Blau-Weißen).

2.
Lazios erste Hel­den­figur heißt Silvio Piola. Der Offen­siv­mann erzielte zwi­schen 1934 und 1943 148 Tore in 227 Spielen, führte Lazio in der ersten Saison der Serie A gleich auf Rang zwei und machte sich unsterb­lich, als er im WM-Finale 1938 zwei Tore im Finale gegen Ungarn erzielte. Bis heute führt er die Tor­schüt­zen­liste der ita­lie­ni­schen Eli­te­klasse an, 274 Buden in 537 Serie-A-Spielen sind zwar eine stolze Zahl, lassen unseren deut­schen Mann fürs Zah­len­werk, Gerd Müller, aller­dings nur heiser lachen. Immerhin: Dafür gilt Piola, der Rekord­mann von Lazio Rom, als einer der Erfinder des Fall­rück­zie­hers.

3.

Es hat ja schon wirk­lich tra­gisch-blöde Tode gegeben. Men­schen, die von Hoch­haus­sprin­genden Selbst­mör­dern erschlagen wurden. Oder der stolze Jung-Manager, der seine Freundin vom bruch­festen Glas in seinem neuen Büro im zehnten Stock über­zeugen wollte – und samt bruch­festem“ Glas in die Tiefe stürzte. Luciano Re Cec­coni, genannt der blonde Engel“, erlitt 1977 ein ähn­li­ches Schicksal. Der Lazio-Rom-Akteur und WM-Teil­nehmer 1974 musste einen dummen Streich mit dem Leben bezahlen. Mit einer Maske auf dem Kopf stürmte er den Juwe­lier-Laden eines Freundes, um einen Raub­über­fall nach­zu­spielen. Und wurde erschossen.

4.
Nachdem ein lan­des­weiter Wett­skandal – mit Betei­li­gung einiger Lazio-Spieler – bekannt wurde, mussten die Römer zur Saison 1980/81 in der Serie B gegen den Ball treten. Erst nach drei Jahren in der Zweit­klas­sig­keit, die dun­kelste Zeit der Lazio-His­torie, schaffte der Klub den Wie­der­auf­stieg. Dazu­ge­lernt hatten die Akteure des Skan­dals aber scheinbar nicht. Die Fans brau­chen die Illu­sion“, ant­wor­tete Lazio-Spieler Mau­rizio Mon­tesi auf die Frage, ob durch den Wett­skandal nun die Sta­dien leer bleiben würden, sie brau­chen das Ventil Fuß­ball und wollen gar nicht wissen, wie die Dinge wirk­lich laufen.“ Wohl wahr, trotzdem eklig.

5.
Zur Saison 1998/99 spülte sich Lazio Rom bei­nahe selbst in die finan­zi­elle Vor­hölle. In einem so noch nicht bekannten Kauf­rausch erwarb sich Lazio in nur einer Trans­fer­pe­riode die Dienste fol­gender Edel­ki­cker: Iván de la Peña (14,5 Mil­lionen Euro), Dejan Stan­kovic (15 Mil­lionen), Siniša Miha­j­lović (17 Mil­lionen), Mar­celo Salas (17,5 Mil­lionen) und Chris­tian Vieri (25 Mil­lionen). Die wei­teren Groß“-Transfers Fer­nando Couto (3,4 Mil­lionen) und Sérgio Con­ce­ição (9 Mil­lionen) wirkten dagegen bei­nahe wie Pea­nuts. Am Ende hatte Lazio Rom die unglaub­liche Summe von 101,65 Mil­lionen Euro ver­prasst. In der Fol­ge­saison ver­suchte sich der Tra­di­ti­ons­verein mit dem Ver­kauf von Offensiv-Ochse Chris­tian Vieri gesund zu stoßen (45 Mil­lionen) – dumm nur, dass man gleich­zeitig einen 30-Mil­lionen-Transfer mit Liga-Kon­kur­rent AC Parma und dessen Mit­tel­feld­mann Juan Sebas­tian Veron ein­tü­tete. Was heißt eigent­lich Wie gewonnen, so zer­ronnen?“ auf ita­lie­nisch?

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